17. internationales TanzFestival Freiburg

Lange Nacht der kurzen Stücke

Termin:

Di 20.10. - 20:00 Uhr

Bettina Helmrich (Freiburg)
„iuxta-motion oder außer mir ist anders“
Wortgestammelgleich trägt unser Körper Erinnerungen. Bewegt sich zwischen Ritual und Brechung. Kommt aus dem Tritt um das/die Andere zu betrachten. Im Moment des „Fehltritts“, des „außer-mir-seins“ gehen wir anderer Wege. Kleine Abweichungen lassen uns eine neue Perspektive zuteilwerden, in der wir nicht auf das Zurückpolstern unserer Gewohnheiten zurückgreifen können.
Das Stück ist eine Collage aus Tanz-, Video- und Textelementen.

Tanz & Video: Bettina Helmrich, Texte von F. Mayröcker, D. Barnes, F. Dürrenmatt, J. Borges

Sonia Rodriguez (Barcelona)
“caos”
Von der Geburt bis zum Tod suchen wir nach der Balance von Chaos und Ruhe – das Prinzip aller Dinge. Der energetische Tanz von Sonia Rodriguez ist wie ein Funkeln mit unsicherer Bestimmung in unseren Träumen, ein Kampf auf der Suche nach unserem Gleichgewicht in einem Raum voller Möglichkeiten, die wir mit unseren Sinnen liebkosen. Wir suchen in jedem flüchtigen Blick, wer wir sind. Das Leben ist eine dauernde Bewegung in der Spirale, in der wir nicht definieren können, ob es der Anfang oder das Ende ist.

Tanz & Choreografie: Sonia Rodriguez, Original Musik: Oriol Rossell


Marion Dieterle (Freiburg)
„Flugzeichen“ (Premiere)
Wir lagern Teile unseres Ichs im Netz, befinden uns an mehreren Orten zur gleichen Zeit. Wenn man überall sein kann, kann man auch nirgends sein. Wenn wir scheinbar alles sein können, können wir vielleicht auch nur eine verschwindbar geringe originale Identität haben. Was macht uns also zu einem Menschen, zum Ich?

Tanz & Choreografie: Marion Dieterle, Regie & künstlerische Assistenz: Nelly Winterhalder, Musik: Ralf Freudenberger, Kostüm: Yvonne Forster


Maya Lipsker (Berlin)
„Bruno“
Zwei Frauen teilen eine wechselnde Wirklichkeit. Unter dem Einfluss von Spannungen und Ängsten entwickeln sie ein regelmäßiges System von Bewegungen, die sie aneinander binden. Ihre Körper bewegen sich zwischen Kontrolle und Aggression, Sehnsüchten und dem Kampf gegen Abhängigkeit.
Weckruf aus einem sanften Schlummer - die Stunde ist richtig - für Dich und mich - um Klarheit zu schaffen - um eine Empfindung zu spüren – Schrittfolgen - wie in einem Traum.

Choreografie: Maya Lipsker, Tanz: Melanie Lane, Maya Lipsker, Sound: Udi Komeraan, Musik: Benoit Charest, Otomo Yoshihide, Kostüm: Inbal Lieblich, Dank an Dock11 Studios Berlin


Maya Lipsker (Berlin)
„Numa’s Dream“
Eine Reise einer Frau in drei Kapiteln: Es beginnt mit dem unschuldigen Erwachen aus einem Traum. Man folgt der Auseinandersetzung mit dem Wachsen, ihrem Reifen und schließlich akzeptiert man die wilde Natur, die sie umgibt und bewegt. Ein sinnliches Stück, ein dunkler, zerbrechlicher und intimer Monolog.

Choreografie: Maya Lipsker, Tanz: Shi Pratt , Musik: Frank Denyer, John Zorn, Bjork, Music editing- Dan Pelleg, Danke an: Dock11 Studios Berlin, Yael Schnell, Sasha Thomsen.

Hideto Heshiki (Zürich),
„DAWN“
Als musikalischer Ausgangspunkt dienen die Klänge von «Electric Counterpoint», einem Gitarrenstück von Steve Reich. Das zwölfminütige Stück ist mathematisch aufgebaut und weist fließende Rhythmuswechsel auf. Hideto Heshiki geht in seiner Choreografie mit dem Fluss der Musik, spielt mit der sich verändernden Größe und Intensität seiner Bewegungen und schafft vibrierende tänzerische Gegenpole. Die Performance wird live vom Christian Buck, Maria Efstathiou und von 12 Tonspuren begleitet. Ein Genuss für Augen und Ohren.

Tanz & Choreografie: Hideto Heshiki , Gitarre: Christian Buck, Maria Efstathiou; Musik: Steve Reich, Electric Counterpoint, Licht: Fiona Zolg, Ton: Dominik Kessler, Produktionsleitung: Sarah Maier

Rocco Schelletter (Freiburg)
„LEBEN.“
Es gibt nur eine Welt. Die äußere existiert nur dann, wenn du ihr all das, was du in dir trägst, entgegen bringst. Die innere wirst du niemals deutlich sehen, wenn du nicht die äußere vollständig in dich eindringen lässt. (Jacques Lusseyran)

Choreografie: Rocco Schelletter, Tanz : Sven Martin Kunze, Linda Báez-Rubi, Manasvini K. John, Margrita R. Wahrer, Rocco Schelletter


Clint Lutes (Berlin / Freiburg)

"Get A Leg Up" (Deutschlandpremiere)

Eine Hellseherin sieht ihren großen Durchbruch bevorstehen. Für Erfolg und Ruhm geht sie bis zum Äußersten. Zusammen mit einem Prinz schmiedet sie einen teuflischen Plan - ein Feuer, genährt von bösen Mächten. Niemand siegt. Nicht einmal Barmherzigkeit.
Clint Lutes und Bérengère Valour verwandeln eine wahre Begebenheit in eine fiktive Geschichte voller Verquickungen aus Gier, Verrat, Wohltätigkeit und Tod. Die Ereignisse basieren auf der Brandkatastrophe des Bazar de la Charité in Paris am Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Charaktere sind träumerisch und arrogant, hinterhältig und bewundernswert, tragisch und kühl.

Choreografie: Clint Lutes; Tanz: Bérengère Valour, Clint Lutes; Dank an Festspielhaus St. Pölten/Joachim Schloemer, Association Mâ Lyon, Eliashof Berlin & UferHallen AG Berlin.